Museen mit zeitgemäßem Brandschutz

Professioneller Brandschutz muss individuell an das jeweilige Museum oder Archiv angepasst werden. Es gilt Brandschutz mit hohen ästhetischen Ansprüchen zu verbinden, sowie Besucher und Mitarbeiter im Ernstfall zu schützen.

Anhand folgender Objekte zeigen wir Ihnen, wie vorbildlicher Brandschutz in kulturhistorischen Stätten umgesetzt werden kann.

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Brände in Kulturstätten

Museen mit zeitgemäßem Brandschutz

Fachpublikationen

Stiftung museum kunstpalast – Brandschutz in 5m Tiefe

Die Depoträume des museum kunstpalast in der ehemaligen Düsseldorfer Paketpost liegen 5 Meter unter der Erde mit einer Nutzungsfläche von 2.000 m². Wo sich früher zum Teil die Pakete und Päckchen der Stadt Düsseldorf stapelten, ist ein hochmodernes Kunstdepot entstanden. Es umfasst 2.500 Gemälde, 200 Skulpturen und 1.200 historische Möbel der Stiftung museum kunstpalast. Ein gegenstandsfreundliches Grundklima von 21°C und 50 % Luftfeuchte können hier permanent realisiert werden. An 250 Depotschiebewänden mit einer Gesamthängefläche von 3.500 m² warten Gemälde alter und neuer Meister darauf, in eine neue Ausstellung zu gelangen oder restauriert zu werden.

Besonderheiten des Brandschutzes:

  • Eine chemische Löschanlage mit platzsparender Löschmittelbevorratung und höchster Sicherheit auch für den Personenschutz.
  • Kurze Flutungszeit von maximal 10 Sekunden.

Akademie der Künste – Brandschutz für den hoheitlichen Auftrag

Die Berliner Akademie der Künste geht zurück auf die am 11. Juli 1696 von Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg, dem späteren preußischen König Friedrich I., ins Leben gerufene „Academie der Mahler-, Bildhauer- und Architectur-Kunst“ und beruft sich ausdrücklich auf die Tradition. Die Institution, in der Folgezeit „Akademie der Künste“ betitelt, wechselte noch mehrmals den Namen. Die Liste ihrer Mitglieder umfasst klangvolle Namen, u. a.: Johann Wolfgang von Goethe, Karl Friedrich Schinkel, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Max Liebermann, Heinrich und Thomas Mann, Bertolt Brecht, Heinrich Böll. Sie ist seit 1. Januar 2004 eine von der Bundesrepublik Deutschland getragene Körperschaft des öffentlichen Rechts und hat die Aufgabe, die Künste zu fördern und die Bundesrepublik Deutschland in Angelegenheiten der Kunst und Kultur zu beraten.

Besonderheiten des Brandschutzes:

  • Sprinkleranlage
  • Gaslöschanlage

Kunstmuseum Wolfsburg – Brandschutz für Zeitgenossen 

Das Kunstmuseum Wolfsburg wurde als ein lebendiges und dynamisches Zentrum für die Vermittlung moderner und zeitgenössischer Kunst geplant und 1994 realisiert. Das Gebäude des Kunstmuseums wurde von den Architekten als eine offene und transparente Stadtloggia mit einem weit überspannenden Glasdach aufgefasst. Die große zentrale Halle von 40 x 40 m Grundfläche und einer Höhe von 16 m ist an drei Seiten von Ausstellungsräumen umgeben. Eine separate zweigeschossige Galerie bietet weitere Ausstellungsmöglichkeiten. Das Museum sieht eine wichtige Aufgabe darin, für ein breites Publikum einen Zugang zu moderner und zeitgenössischer Kunst zu schaffen.

Besonderheiten des Brandschutzes:

  • CO2-Löschanlage
  • Brandmeldeanlage

Neues Museum Berlin – federleichter Brandschutz

Das Neue Museum in Berlin wurde unter Friedrich Wilhelm IV zwischen 1841 und 1859 nach den Plänen von Hofbaurat Friedrich August Stüler erbaut. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Museum von Bombeneinschlägen stark beschädigt und danach, seit 2003, unter der Leitung von David Chipperfield (britischer Staatsarchitekt) wiederhergestellt. Die Wiedereröffnung erfolgte im Oktober 2007. Das Neue Museum beherbergt das Ägyptische Museum und die Papyrussammlung sowie das Museum für Vor- und Frühgeschichte mit Objekten der Antikensammlung. Seit 1999 gehört der Bau zum UNESCO-Welterbe.

Besonderheiten des Brandschutzes:

  • Wasser- und frostresistente Brandschutzplatten (Glasfaser-Leichtbetonplatten) wurden zu feuerwiderstandsfähigen Lüftungskanälen verarbeitet.
  • Rund 3.300 m² verarbeitete Menge Brandschutzplatten.
  • Verdeckte Rauchansaugsysteme zur Raumüberwachung in den Ausstellungsräumen. Im Ernstfall schließen die Türen automatisch.

Internationales Maritimes Museum Hamburg – Brandschutz in Holzoptik

Das Internationale Maritime Museum wurde 1873 als Kaiserspeicher B im Auftrag der Silospeicher Kommandit-Gesellschaft J.W. Boutin erbaut und ist heute der älteste erhaltene Speicher Hamburgs. Das von zwei Seiten mit Wasser umgebene und denkmalgeschützte Gebäude wurde ab 2005 von der Architektin Mirjana Markovic aus- und umgebaut und im Juni 2008 als Museum eröffnet. Auf 10.000 m² großen Holzoberflächen und zehn Ausstellungsdecks werden einzigartige Zeugnisse der Seefahrtsgeschichte ausgestellt.

Besonderheiten des Brandschutzes:

  • 10.000 m² Holz wurden mit wasserbasierter Brandschutz-Dispersion (Bedarf 3.000 kg) beschichtet.
  • Brandschutz-Dispersion ermöglicht die edle Holzoptik durch hohe Transparenz zu erhalten.
  • Beschichtung entwickelt bei Feuer/Strahlungshitze eine wärmedämmende Schaumschicht. Dadurch werden Holzoberflächen schwer entflammbar. Die Bildung toxischer Gase sowie Brandweiterleitung werden im Brandfall verhindert.
  • Zusätzlich sorgt eine Sprinkleranlage für Sicherheit.

Akropolis-Museum – Unsichtbarer Brandschutz

Das erste Akropolis-Museum wurde im Jahre 1863 erbaut – es wurde jedoch schnell zu klein. Seit Juni 2009 thront das neue Akropolis-Museum nur 300 m unterhalb der gleichnamigen Akropolis über Athen. Erbaut wurde das moderne archäologische Museum von den Architekten Bernard Tschumi und Michalis Fotiadis. 130 Mio. Euro wurden seit 2004 in das futuristisch anmutende Museum gesteckt, das auf 14.000 m² Ausstellungsfläche die Schätze der griechischen Antike beherbergt.

Besonderheiten des Brandschutzes:

  • Acht textile Feuerschutzabschlüsse: sieben der acht Systeme schotten 170 m² Cafeteriabereich brandschutztechnisch ab. Der achte Feuerschutzabschluss sichert das Treppenhaus und somit Fluchtkorridore für Besucher und Mitarbeiter.
  • Der Brandschutz wurde in sämtliche Deckensysteme integriert und ist daher für die Besucher unsichtbar.

Deutsches Uhrenmuseum Glashütte – Zeitloser Brandschutz

Im Mai 2008 wurde das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte im 130 Jahre alten Gebäude der ehemaligen „Deutschen Uhrenmacherschule Glashütte“ eröffnet. Auf rund 1.000 m² Ausstellungsfläche werden die Geschichte der Uhrenmacherkunst, der Uhrenstadt und das historische Erbe der Glashütter Handwerkskunst dargeboten. Im Jahr 1976 brannte der Dachstuhl des Gebäudes aus. Daher wurde bei der Neueröffnung des Museums auf die Sicherheit der Gäste und der unschätzbaren Uhrenexponate besonders geachtet.

Besonderheiten des Brandschutzes:

  • Gaslöschsystem: reaktionsträges Inertgas-Gemisch aus Argon, Stickstoff und Kohlendioxid.
  • Das Gaslöschsystem arbeitet auf der Basis von Sauerstoffentzug.
  • Das Gaslöschsystem ist umweltneutral und beschädigt im Ernstfall weder ausgestellte Exponate, noch belastet es die Besucher.

Weitere mit Löschanlagen ausgestattete Objekte von kulturhistorischer Bedeutung

Hier finden Sie eine Auflistung von Objekten mit vorbildlichen Brandschutzkonzepten zusammengestellt vom bvfa. Die Referenzliste umfasst 54 Objekte. Hier für Sie zum Download.
Liste mit Löschanlagen ausgestattete Objekte von kulturhistorischer Bedeutung (PDF) - Stand Mai 2010